Unser pädagogischer Kompass
Die Schulzeit in der Unterstufe ist geprägt vom spielerischen Lernen, vom Staunen, von lebendigen Geschichten und dem Wunsch, die Welt mit allen Sinnen zu entdecken. Der Unterricht an der Steinerschule ist in rhythmische Abläufe strukturiert, die den Schüler*innen Sicherheit und Orientierung geben. Lernen geschieht nicht nur mit dem Kopf, sondern durch Erleben, Nachahmen und kreatives Tun.
Ein sanfter Start ins schulische Lernen – 1. bis 3. Klasse
Der Beginn der Schulzeit ist ein bedeutender Abschnitt in einer Biographie – und auch für die Eltern eine Zeit des Übergangs. In der Unterstufe begleiten wir die Schüler*innen mit viel Achtsamkeit, Klarheit und Wärme beim Hineinwachsen in die Welt des schulischen Lernens. Unser Ziel ist es, dass sich alle Schüler*innen sicher, gesehen und angenommen fühlen – und sich in ihrem eigenen Tempo entfalten dürfen.
Lernen mit allen Sinnen und viel Bewegung
Kinder in diesem Alter lernen nicht durch abstrakte Inhalte, sondern durch unmittelbares Erleben. Deshalb gestalten wir den Unterricht bildhaft und lebendig: Buchstaben entstehen aus Geschichten, Zahlen werden mit Bewegungen, Rhythmen und dem eigenen Körper erfahren. Wir arbeiten mit Farben, Formen, Klängen, Sprache und Bewegung – so wird Lernen zum Erlebnis, das das Kind ganzheitlich anspricht.
Epochenunterricht – Vertiefung statt Vielfalt
Statt viele Fächer gleichzeitig zu unterrichten, widmen wir uns im sogenannten «Epochenunterricht» über mehrere Wochen einem Thema intensiv. So können sich die Schüler*innen voll und ganz auf ein Lernerlebnis einlassen – sei es Rechnen, Schreiben, Sprache oder ein künstlerisches oder naturbezogenes Thema.
«Bildung ist nicht das Befüllen eines Eimers, sondern das Entzünden eines Feuers.»
William Butler Yeats

Was die Kinder erleben …
Ein strukturierter Tag mit Raum für Spiel und Ruhe
Ein klar gegliederter Tages- und Wochenrhythmus schafft Sicherheit und Orientierung. Waldtage, Handarbeit, Eurythmie, freies Spiel im Garten, Musizieren und das gemeinsame Feiern der Jahresfeste gehören fest zum Schulalltag. Dieses Wiederkehren des Vertrauten stärkt das innere Gleichgewicht der Kinder – und macht das Lernen zu einem natürlichen Teil ihres Lebens.
Sprachliche Vielfalt von Anfang an
Von der ersten Klasse an begegnen die Schüler*innen auch neuen Sprachen. Fremdsprachen wie Französisch und Englisch werden spielerisch eingeführt – durch Verse, Lieder, Reime und kleine Alltagssituationen. Ganz ohne Leistungsdruck, aber mit viel Freude an Klang und Ausdruck werden so erste Kontakte zu diesen Sprachen geknüpft.
Jedes Kind in seinem Tempo
Schüler*innen sind verschieden – und lernen unterschiedlich schnell. Unser Lehrplan ist flexibel und richtet sich nach den altersgemässen Entwicklungsphasen. Wir nehmen uns Zeit für individuelle Lernschritte und fördern die Schüler*innen in ihrem eigenen Rhythmus. Für besondere Bedürfnisse steht auch ein gut ausgebauter Förderbereich zur Verfügung.
Formenzeichnen
Formenzeichnen ist eines der spezifischen Fächer der Steinerschule. Durch freie, wiederholte Zeichnungen von Linien und Formen entsteht eine Verbindung zwischen der eigenen inneren Welt und der Welt um die Schüler*innen herum. Das Kind entwickelt spielerisch Feinmotorik, Hand-Augen-Koordination und räumliches Vorstellungsvermögen. Des Weiteren wird die Konzentration gestärkt und ein Gefühl für Rhythmus und Bewegung entwickelt. Das Formenzeichnen wird jedes Jahr anspruchsvoller und unterstützt die eigene, persönliche Handschrift.













Aus dem Epochenunterricht
Bauernepoche – Vom Korn zum Brot
In der «Bauernepoche» der 2. und 3. Klasse erleben die Kinder ein Jahr lang den Kreislauf der Natur auf einem nahe gelegenen Demeter-Bauernhof. Ein kostbares Stück Erde wird ausgemessen, gepflügt, geeggt, gesät und wieder geeggt, später wird gejätet und das Keimen und Wachsen der verschiedenen Monate bestaunt und bewundert. Im Hochsommer wird mit Sicheln geerntet und das Getreide zu goldenen Garben gebunden. Mit Dreschflegeln werden diese gedroschen, Spreu vom Korn geschieden, das Korn gemahlen, Teig geknetet und Brot gebacken. Die Schüler*innen erleben das Zusammenwirken von Himmel, Erde und Mensch während einem ganzen Jahr hautnah.
Bauepoche
In der 3. Klasse beschäftigen sich die Schüler*innen ebenfalls noch mit der «Bauepoche». Sie ist Teil des entwicklungsorientierten Lehrplans und gibt den Schüler*innen die Möglichkeit, grundlegende handwerkliche und praktische Tätigkeiten kennenzulernen. Gemeinsam wird gebaut, gemessen, gemauert oder ein kleines Haus errichtet – von der Idee bis zur Umsetzung. So erfahren die Kinder, wie aus Planung und Zusammenarbeit etwas Reales entsteht. Die Bauepoche stärkt ihr Selbstvertrauen, vermittelt praktische Fähigkeiten und lässt sie die Welt auf eine neue, ganzheitliche Weise begreifen. In den letzten Jahren wurden so verschiedene schöne Bauten realisiert.
Durchführung und Umfang der Lager und Projekte sind standort- und lehrpersonenabhängig und variieren je nach Klassensituation und Unterstützung.
Projekte/Lager
– Bauernepoche
– Bauepoche
Einbezug der Eltern und Erziehungsberechtigten
In der Unterstufe werden die Eltern/Erziehungsberechtigte stark in das Schul- und Klassengeschehen einbezogen. An Elternabenden werden pädagogische Themen aufgegriffen und gemeinsam besprochen. Zusätzlich gibt es jährliche, individuelle Standortgespräche. Die Eltern können sich zudem als Begleitpersonen einbringen, zum Beispiel bei den Ausflügen auf den Bauernhof. Die Zusammenarbeit von Eltern/Erziehungsberechtigten, Schüler*innen und Lehrpersonen schafft aus unserer Sicht einen Mehrwert, der nicht zuletzt für die Eltern/Erziehungsberechtigte als oft bereichernd empfunden wird.
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Dirk Dietz
Leiter Schulkoordination